1. September 2007

Etappe 2 - Bhf. Nordbahnhof - Bhf. Spandau

Inspiriert durch einen Radiotipp des ADFC ist aus der anfangs viel kürzer geplanten zweiten Etappe eine etwa 60 Kilometer lange Tagestour entstanden. Von Mitte ging es durch Pankow und Reinickendorf bis zur nördlichen Landesgrenze. Weiter führte die Tour auf dem ehemaligen Grenzstreifen zwischen Berlin und Brandenburg bis nach Spandau.

Etappenbeschreibung

Ausgangspunkt der Etappe ist der Berliner Nordbahnhof. Nur wenige Minuten entfernt befindet sich das Dokumentationszentrum Berliner Mauer. Die Gedenkstätte an der Bernauer Straße informiert umfassend über die Geschichte der Berliner Mauer und bietet einen Blick auf einen nahezu ursprünglich wirkenden Abschnitt der früheren Grenzanlagen. Weiter geht es durch den Mauerpark und über das Nordkreuz in Richtung "Bornholmer Brücke". Nach der Unterführung der Gleise, folgt die Route überwiegend dem Verlauf der S-Bahnlinie S1.
Am Bahnhof Wollankstraße trifft man auf den Pankeweg, einem Teil des Projektes "20 grüne Hauptwege". Hier wechselt der Mauerweg auf die gegenüberliegende Seite des Bahndammes und führt vorbei am Pankower Bürgerpark auf z. T. mühsamen Wegen zum Nordgraben. Im großen Bogen geht es von dort um das Märkische Viertel.
Nach einigen Kilometern Fahrt erreicht man schließlich das Tegeler Fließtal. Ein extra Streifzug durch diese schöne Landschaft, am Rande des Naturpark Barnim, ist in jedem Fall sehr empfehlenswert. Kurz nach Überquerung des Fließes ist die Markierung des Mauerweges etwas irreführend. Im Zweifelsfall folgt man an dieser Stelle dem Weg zum S-Bahnhof Waidmannslust (grüner Streifen auf weißem Grund). Schnell merkt man, dass die getroffene Entscheidung richtig sein muss. Es scheint, als hätte sich die Umgebung in den vergangenen Jahren kaum verändert. Einzig eine Betonmauer fehlt.
Die Route verläuft anschließend durch zahlreiche Siedlungsgebiete. Ohne es wirklich zu merken, fährt man von Brandenburg nach Berlin und kurz darauf wieder zurück nach Brandenburg. Auf historischem Kopfsteinpflaster geht es dann am Rande Frohnaus um den Hubertussee. Vorbei am Naturschutzturm Berliner Nordrand führt der Weg weiter, über den nördlichsten Zipfel der Etappe, zur Invalidensiedlung.
Auf dem ehemaligen Kolonnenweg radelt man nach Unterquerung der Bahn kilometerlang durch Wiesen und Kiefernwälder. An der Autobahnbrücke über die BAB 111 angekommen, informiert eine der vielen orangen Säulen entlang des Mauerweges über den unweit entfernten früheren Grenzübergang Stolpe/Heiligensee. Nach Hennigsdorf ist es von hier nicht mehr weit. Durch die Stadt, welche Kreuzungspunkt zahlreicher Radwanderwege ist, fährt man aber kaum. Gleich nach Überquerung des Oder-Havel-Kanals geht es in Richtung Hafen und anschließend entlang des Kanals zum Ortsteil Nieder Neuendorf. An der Uferpromenade steht ein weiterer erhaltener Wachturm. Die ehemalige Führungsstelle Nieder Neuendorf beherbergt heute ein Museum, in dem die Arbeit der DDR-Grenzsoldaten an diesem Standort dokumentiert wird.
Entlang der Havel führt die Route zur "Bürgerablage" und biegt dort in Richtung Schönwalde ab. Weniger spektakulär, dafür landschaftlich sehr reizvoll, ist der folgende Streckenverlauf nach Spandau. Überwiegend auf asphaltierten Wegen geht es durch Wiesen und Wälder bis an den Rand der westlichen Großstadtsieldlungen. Aber keine Angst, auch hier gibt es gelegentlich orange Säulen, die über Historisches im Umfeld der Mauer berichten.
Folgt man der Markierung es Mauerweges, trifft man nach Überquerung des Brunsbütteler Damms auf eine Parkanlage. Der Weg entlang des Bullengrabens führt direkt in das Spandauer Zentrum und endet nur wenige Nebenstraßen vom Bahnhof entfernt.

1 SternPersönliche Streckenbewertung: 1 Stern (der Abschnitt von Schönwalde nach Spandau verdient jedoch 3 Sterne)

Landkarte mit markiertem Streckenverlauf, Fotos

8. Juli 2007

Etappe 1 - Bhf. Warschauer Straße - Bhf. Flughafen Berlin-Schönefeld

Im Mai habe ich endlich Zeit für eine erste Mauerweg-Etappe gefunden. Mit dem Fahrrad ging es auf der etwa 18 Kilometer langen Strecke von der Berliner Innenstadt durch die Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln und Treptow-Köpenick bis zur Brandenburger Landesgrenze.

Etappenbeschreibung

Als Startpunkt für die Etappe empfiehlt sich der Bahnhof Warschauer Straße. Ab der Oberbaumbrücke führt dann der eigentliche Mauerweg über die Schlesische Straße zum Schlesischen Park. Am Rand der Grünanlage sieht man eines der wenigen, noch erhaltenen Zeugnisse der Vergangenheit, einen alten Fachturm. Von hieraus geht es entlang des Landwehrkanals weiter zum Lohmühlenplatz. Der Bauzaun neben dem Kanal, soll übrigens keine ehemalige Grenzanlage symbolisieren. Im Gespräch mit Anwohnern erfährt man, dass lediglich die Uferbefestigung unterspült ist und Zeitungslesen am Wasser gefährlich werden kann. Bei der anschließenden Fahrt durch dicht bebaute Neuköllner und Treptower Wohngebiete fällt es schwer zuglauben, dass die Menschen dort einmal mit einer hohen Mauer vor den Fenstern gelebt haben.

Weit mehr Platz gibt es dafür beiderseits der Kiefholzstraße. Nach kurzer Zeit fährt man auf der geräumig angelegten Straße quer durch mehrere Kleingartenanlagen. An der Gedenkstätte der 15 Treptower Maueropfer beginnt dann eine Art grüner Korridor. Auf dem frisch asphaltierten Weg entlang des Heidekampgrabens kann man zwischen Dammweg und Sonnenallee nicht nur Radfahren, sondern auch wunderbar Inlineskaten. Nach der Überquerung des Britzer Verbindungskanals bietet sich eine weitere Gelegenheit für Skater. Von der Britzer Allee Richtung Hafen und anschließend zwischen Autobahn und Teltowkanal gibt es eine asphaltierte, etwa 6 Kilometer langen Streck ohne Unterbrechung. Der Lärm der BAB 113 wird durch den errichteten Schallschutz recht gut gemindert, einzig der Wind kann einem u. U. den Spaß verderben.

Ab Adlershof endet dann die unmittelbare Wegführung entlang des früheren Grenzstreifens. Bis zur Fertigstellung der geplanten Route, führt der Weg vorerst durch Altglinicker Wohngebiete zur Waltersdorfer Chaussee, dem Ende dieser Etappe. Mit der Regionalbahn geht es vom unweit entfernten Bahnhof Flughafen Berlin-Schönefeld recht zügig zurück in die Innenstadt.

1 SternPersönliche Streckenbewertung: 1 Fahrrad-Stern für die Etappe Bhf. Warschauer Straße - Bhf. Flughafen Berlin-Schönefeld
2 Sternesowie 2 Skate-Sterne für den Abschnitt Britzer Allee - Ernst-Ruska-Ufer.

Landkarte mit markiertem Streckenverlauf, Fotos

4. Dezember 2006

Kleine Einführung

Der Berliner Mauerweg führt auf einer etwa 160 Kilometer langen Strecke rund um den Westteil Berlins. Im vergangenen Jahr (2005) wurde die Markierung des, vom Abgeordnetenhaus von Berlin im Jahr 2001 beschlossenen, Rad- und Wanderweges vollendet.

An dieser Stelle wird es in der kommenden Zeit aktuelle Eindrücke über den ehemaligen Grenzstreifen geben.

Umfangreiche Informationen zur Berliner Mauer hält das Internet allerdings schon jetzt bereit. Sehr interessant ist zum Beispiel das Portal der offiziellen Hauptstadtwebseite: http://www.berlin.de/mauer/index.de.html.

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